Abgeschickt von Dagmar am 31.12.2000
Bilanz nach 31 Jahren qualmen
1969 - 1970
1. Zigarette mit 13 Jahren! Ein Jahr später: 1 Schachtel
täglich - steigerungsfähig.
1974
Erste Magengeschwüre: aber doch nicht vom Rauchen!!!!!!! Das
würd' ich doch spüren, wenn mir das Rauchen nicht
bekäme!!!! Na egal, wenn der Arzt sagt aufhören,
hör ich halt auf. Nach 3 Stunden (Freitag) OHNE:
Kopfschmerzen, Unwohlsein, Unruhe. Nach 6 Stunden OHNE: kurz vor
dem Durchdrehen!!!! Samstag morgen: rufe meinen Arzt an:
"Hilfe ich renne mit dem Kopf gegen die Wand ohne
Rauchen!!!!!!!"
Reaktion vom Arzt: "Dann rauchen Sie in Gottes Namen ... Sie
sind halt süchtig." Na ja, wenn ich süchtig bin,
kann ich ja auch nicht aufhören, außerdem glaub' ich
nicht, dass es meinem Magen etwas ausmacht. Also weiter rauchen
und keine Kopfschmerzen, Schwindelgefühl usw.
1978
Der Freund gibt wegen Sport das Rauchen auf und meint, dass es für mich doch
auch besser wäre aus gesundheitlichen Gründen (mein Magen) usw. Meine Antwort:
"Wenn ich wegen Dir das Rauchen aufgeben soll, dann verlass ich Dich lieber!!!!"
1978 - 2000
Meine gesundheitlichen Probleme nehmen zu - vor allem meine
Magengeschwüre. Ich bekomme 1985 eine Kur von der
Krankenkasse genehmigt mit folgendem Hinweis: Wir gehen davon
aus, dass Ihr Gesundheitszustand stark mit Ihrem Rauchen
zusammenhängt. Wir genehmigen die Kur mit der Auflage, dass
Sie dort an einem Raucherentwöhnungsprogramm teilnehmen.
Sollten Sie danach wieder anfangen zu Rauchen, können wir
Ihnen keine weitere Kur genehmigen....
Das Entwöhnungsprogramm war ein langsamer Abbau (ziemliche
Quälerei). Die letzten drei Tage Kur waren dann ganz OHNE.
Am Bahnhof zur Nachhausefahrt angekommen auch gleich die
nächste Schachtel gekauft.
Seitdem immer wieder VERSUCHE (Nikotinpflaster, Nikotinkaugummi,
Trance-Sitzung) gestartet, die dadurch scheiterten, dass DIE EINE
NUR NOCH wieder dazwischen kam.
Ich glaube, dass nach jedem erfolglosen Versuch mein Konsum sich
gesteigert hatte. Ich hatte mir "freiwillig" ein paar
rauchfreie Zonen geschaffen: Das Auto, das hatte zur Folge, dass
ich morgens, bevor ich zur Arbeit mußte - Fahrtweg 20
Minuten - nicht nur eine Zigarette rauchte, nein es waren
zwischen drei und vier hintereinander. Nach dem Eintreffen im
Büro wieder erstmal zwei geraucht.
Das Wohnzimmer: weniger Fernsehen geschaut, die Wände meines
Arbeitszimmer wurden immer gelb/brauner.
MÄRZ/APRIL 2000
Durch Zufall ENDLICH NICHT RAUCHER! gekauft. Angefangen zu lesen
und nach den ersten Seiten hat es "KLICK" gemacht. Das
Buch 2/3 weitergelesen und meiner Freundin empfohlen, damit wir
gemeinsam aufhören. Am Samstag, 1. April habe ich das Buch
zu Ende gelesen, zugeklappt, DIE LETZTE ZIGARETTE GEDREHT UND
GERAUCHT.
Durch Zufall bin ich einen Tag später im Internet auf die
Seite rauchen.de gestossen und von dort zum stern-forum und zu
Euch.
Der Kampf mit dem ENTZUG ist nun VORBEI - hat Spass gemacht.
31. Dezember 2000
Danach der wichtigste Teil - Situationen, die normalerweise nach
einer Zigarette "verlangen" (so was hatte ich am 5.
NR-Tag) zu widerstehen, denn Zigaretten ändern NICHTS an der
Situation in der man sich gerade befindet, im Gegenteil:
widersteht man nicht, fühlt man sich hinterher um so
beschi....ner! Zum Glück gab es nicht so viele besondere
Situationen, alle Sitiuationen WAREN für mich ein Grund zum
qualmen!
Nun für alle Neugierigen noch das, was der GRUND zum
Aufhören für mich war: Bisher glaubte ich, dass mir das
Rauchen schmeckt - doch es schmeckt ja gar nicht. Wie Allen Carr
in seinem Buch sehr schön beschrieben hat, mussten wir uns
wirklich an diesen ekelhaften Geschmack gewöhnen, damit wir
cool mitrauchen können. Diese Erkenntnis und die verdammte
Werbung (wer wird denn gleich in die Luft gehen... greife lieber
zur ...) - dieser Verarsch.
Zum Schluss noch einige Peinlichkeiten, die vorher keine
Peinlichkeiten für mich waren:
Einladungen von Nichtraucher/innen habe ich früher
häufig mit den Ausreden ausgeschlagen, dass ich schon etwas
an dem Tag vorhätte - mir war nicht klar, dass das
Nicht-Rauchen-Können der Grund war, dass ich " einfach
keine Lust hatte ". Manchmal passierte es, dass ich einer
Einladung zugesagt hatte, kurz vorher jedoch krank wurde: Kopf-
oder Magenschmerzen oder sonst irgend etwas, das mir den Besuch
"leider" unmöglich machte. So was passierte mir
allerdings immer nur bei Nichtrauchern (so viel zu den
Beiträgen Raucher sind geselliger!!! Ich habe mich selber
dadurch ausgesperrt!!!)
Lustig war es auch nicht mehr, wenn ich manchmal nachts aufwachte
und "Lungenschmacht" hatte.
Liebe Grüße an alle
Dagmar