Alles über das Rauchen Warnhinweise Schwangerschaft
Rauchen in der
Schwangerschaft
schadet Ihrem Kind.

Rauchen und Schwangerschaft

Dies ist eine Sammlung verschiedenster Berichte über die Schäden, die durch das Rauchen während der Schwangerschaft verursacht oder zumindest verschlimmert werden.

Übersicht: Aggressivität
Asthma
Geburtsgewicht
Hyperaktivität
Intelligenz
Krebs
Lungenkapazität
Missbildungen
Mongolismus
Plötzl. Kindstod
Spracherwerb

Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft rauchen, haben ein um 30 Prozent erhöhtes Risiko, im Jugendalter an Asthma zu erkranken. Dieser Erkenntnis lägen, so Dr. John Britton von der Universität Nottingham, die Fallstudien von 15.000 Kindern zugrunde.

(Ärzte-Zeitung vom 18.11.1993)

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Werdende Mütter, die rauchen, setzen außer der Gesundheit auch die Intelligenz ihres Nachwuchses aufs Spiel. Amerikanische Wissenschaftler fanden in einer Untersuchung von Vorschulkindern durchgehend niedrigere Intelligenzquotienten (IQ) bei Kindern rauchender Frauen. Je höher der Zigarettenkonsum, desto niedriger war der IQ der Kleinen. Zehn oder mehr Zigaretten pro Tag während der Schwangerschaft konnten die Forscher bei Drei- und Vierjährigen an einem IQ-Verlust von im Schnitt neun Punkten ablesen. Selbst nach Bereinigung anderer Risikofaktoren blieb ein Minus von mindestens vier IQ-Punkten.

(Süddeutsche Zeitung vom 21.4.1994)

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Frauen, die während der Schwangerschaft rauchen, haben doppelt so häufig geistig zurückgebliebene Kinder, so eine neue Studie der amerikanischen Emory University. Das Risiko erhöhte sich beim Konsum von fünf Zigaretten täglich um 35 Prozent. Bei Frauen, die täglich ein Päckchen rauchen, lag es sogar um 85 Prozent höher als bei nichtrauchenden Müttern.

(DIE WELT, 11.06.1996)

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Der Plötzliche Kindstod muss kein unvermeidbarer Schicksalsschlag sein. Schon durch wenige Vorsichtsmaßnahmen können Eltern das Risiko für ihr Baby um bis zu 70 Prozent verringern. Das haben jetzt Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) in einer Langzeitstudie belegt. Eines der Resultate: Frauen, die während der Schwangerschaft mehr als eine Schachtel Zigaretten täglich rauchen, erhöhen das Risiko, dass ihr Baby später an "Plötzlichem Kindstod" stirbt, um mindestens das Siebenfache. Außerdem bestätigte sich die Vermutung, dass durch die richtige Schlafposition des Kindes - die Rückenlage - das Risiko deutlich gesenkt werden kann. [...]
Aus der Perinatalerhebung ergab sich: Rauchen ist ein gravierender, bislang jedoch stark unterschätzter Risikofaktor für den Plötzlichen Kindstod. Bereits bei geringem Zigarettenkonsum sei eine deutliche Gefährdung auszumachen, so Christian Poets (Kinderarzt). Doch rauche die Mutter mehr als 20 Zigaretten täglich, so steige das Risiko rapide an: Es ist dann mindestens siebenmal höher als bei einer nichtrauchenden Schwangeren.

(Stuttgarter Zeitung v. 26.1.1994)

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Nach einer Studie, die am 27.7.1996 im British Medical Journal veröffentlich wurde, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für einen Plötzlichen Kindstod um das Fünffache, wenn die Mutter während der Schwangerschaft bis zu neun Zigaretten am Tag raucht, und fast auf das Achtfache, wenn es zwanzig oder mehr sind.

Rauchende Mütter nehmen, nach Erfahrung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, ein um mehr als das 50-fache erhöhtes Risiko eines plötzlichen Kindstodes in Kauf. Der plötzliche Kindstod tritt vor allem bei Babys im Alter von drei bis zehn Monaten auf. Die Zahl der Todesfälle konnte dem Verband zufolge jedoch seit 1990 um mehr als die Hälfteauf 602 im Jahr 1998 reduziert werden. Bei Frauen, die während der Schwangerschaft mehr als zehn Zigaretten rauchten, erhöhe sich zudem die Gefahr, dass ihre Babys mit Untergewicht zur Welt kämen. Diese Kinder wögen im Durchschnitt 150 bis 200 Gramm weniger als ein normaler Säugling.

dpa, 17.10.2000

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Verzichteten Eltern aufs Rauchen, würde dies Hunderten von Babys das Leben retten

Plötzlicher Kindstod dank Aufklärung rückläufig

Immer noch sterben hier zu Lande Jahr für Jahr etwa 500 Säuglinge am Sudden Infant Death Syndrome, kurz SIDS - dem Plötzlichen Kindstod.
Aufklärungs-Kampagnen haben bisher zwar schon viel erreicht. Doch: wären Mütter noch stärker motivierbar, während der Schwangerschaft aufs Rauchen zu verzichten, ließe sich das Leben von weiteren 200 bis 300 Kindern retten.
Seit man vor gut zehn Jahren erkannt hat, dass die ehemals viel propagierte Bauchlage Hauptursache für den plötzlichen Säuglingstod ist, hat sich die Zahl der Todesfälle halbiert. Von über 1200 im Jahr 1990 ist sie mittlerweile auf 507 gesunken. Die wichtigsten Risiko-Faktoren für SIDS sind bekannt:

  • Bauchlage
  • die Mutter raucht
  • Säugling wird nicht gestillt

Ist die Mutter unter 21, schlägt dies indes weniger zu Buche. Und mit dem niedrigen Geburtsgewicht hat es gar eine ganz eigene Bewandtnis: Untergewichtige Babys nichtrauchender Mütter haben kein erhöhtes SIDS-Risiko. Erst wenn die Mutter zur Zigarette greift, steigt diese Gefährdung dramatisch an. Bei mehr als 20 Glimmstängeln pro Tag bezahlen bereits normal schwere Neugeborene mit 8-facher, Neugeborene unter 2500 g Geburtsgewicht gar mit einer 16-fachen Risiko-Erhöhung.
Diese Risiko-Erhöhung steht mit der Zahl gerauchter Zigaretten in enger Verbindung: Weniger als fünf am Tag beeinflussen die Sterblichkeit nur gering, bei zehn täglich hat das Risiko sich bereits verdoppelt, um dann exponenziell anzusteigen.
Obschon zu konstatieren ist, dass viele Frauen während der Schwangerschaft aufhören zu rauchen oder ihren Zigaretten-Konsum zumindest reduzieren, gelingt dies jeder fünften werdenden Mutter nicht. Und: Rauchende Schwangere werden von der Gesellschaft weitgehend toleriert. Aufklärung kann viel bewirken, wie am Beispiel Bremen ersichtlich, dem einzigen Bundesland, in dem die Quote rauchender Mütter nicht steigt.

(Ärztliche Praxis 8.10.2001)

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Ein dem "Raucherbein" ähnlicher Defekt droht auch dem Neugeborenen, wenn die werdende Mutter während der Schwangerschaft raucht. In einer ungarischen Fallstudie gaben 32,5 Prozent der 537 befragten Mütter von Kindern mit angeborenen Defekten an den Gliedmaßen in einem Fragebogen an, in der Schwangerschaft geraucht zu haben. In einer Kontrollgruppe mit gesunden Kindern rauchten dagegen nur 19,9 Prozent der Mütter.
Nach Ansicht der Wissenschaftler ist es möglich, dass die amputationsartigen Stumpfbildungen an Armen oder Beinen durch einen Mechanismus zustandekommen, der ähnlich der Entstehung von "Raucherbeinen" bei Erwachsenen ist: Die stark gefäßverengende Wirkung von Nikotin kann auch bei Embryos zu Gefäßkrämpfen und -verschluss bis hin zum Gewebstod führen, sodass die betroffenen Glieder im Mutterleib nicht fertig entwickelt werden.

(Ärztliche Praxis 77/1994)

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Eine Studie des Bremer Instituts für Präventivforschung und Sozialmedizin (BIPS) an Wöchnerinnen in den fünf Entbindungsstationen der Stadt zeigt, dass das Geburtsgewicht von Kindern sehr stark vom Rauch/Nichtrauchverhalten der Schwangeren abhängt. Danach wogen Säuglinge von Nichtraucherinnen bei der Geburt durchschnittlich 3.493 Gramm. Kinder von Frauen, die täglich mehr als 20 Zigaretten rauchten, wogen nur 3.216 Gramm.

(Weser-Kurier vom 30.3.1995)

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Raucherinnen bescheren ihrem Nachwuchs ein fast dreifaches Risiko für ADHD (Konzentrationsschwäche und Hyperaktivität), verglichen mit Frauen, die während der Schwangerschaft nicht rauchen, vermelden Forscher an der Harvard Medical School in Boston.
ADHD betrifft etwa 5 Prozent der Kinder im Schul-Alter und tritt meistens bei Jungen auf. Symptome beinhalten Schwierigkeiten, sich auf Aufgaben zu konzentrieren, impulsives Verhalten und die Unfähigkeit, still zu sitzen. Wissenschaftler glauben, dass ADHD in der Unfähigkeit wurzelt, unangebrachtes Verhalten zu unterdrücken.
Dr. Joseph Biedermann und seine Kollegen studierten 140 Jungen mit und 120 ohne ADHD, alle im Alter von 6 bis 17 Jahren. Sie fanden, dass 22 Prozent der Jungen mit ADHD Mütter hatten, die während der Schwangerschaft geraucht hatten, verglichen mit 8 Prozent bei den anderen Kindern.
Außerdem hatten Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft geraucht hatten, einen niedrigeren Intelligenzquotienten als Kinder von Nichtraucherinnen. Das ergibt eine Studie, die in der September-Ausgabe des American Journal of Psychiatry veröffentlicht wurde.
Kinder haben ein erhöhtes Risiko für ADHD, wenn die Mütter während der Schwangerschaft rauchten, unabhängig vom IQ der Eltern oder ob die Eltern als Kind ADHD hatten, zeigte die Studie.
Der Einfluss von Nikotin auf den Fötus können den Zusammenhang zwischen dem Rauchen der Mutter und ADHD erklären, legten die Forscher nahe. Studien über schwangere Mäuse und Ratten zeigten eine Verbindung zwischen chronischem Nikotineinflu und hyperaktivem Nachwuchs, sagten sie.
Eine Hypothese ist, dass Nikotin das Gehirn des Fötus in kritischen Stadien seiner Entwicklung schädigt. Nikotin kann außerdem die Blutgefäße in der Plazenta verengen, sodass weniger Blut und Sauerstoff den Fötus erreicht, sagt Biedermann, Professor der Psychiatrie an der Harvard Medical School.
In einer früheren Studie hatten er und seine Kollegen gezeigt, dass gewisse Hirnstrukturen, die Kommandos initiieren und ausführen, bei Jungen mit ADHD kleiner sind als bei Jungen ohne ADHD.

The American Journal of Psychiatry (1996)

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Untersuchungsergebnisse, die eine US-Wissenschaftlergruppe um Steve Myers vor kurzem präsentierte, belegen, dass mindestens drei chemische Substanzen, die auch im Tabakrauch vorkommen, im Blut Ungeborener auftauchen, wenn ihre Mütter aktiv rauchen oder passiv den Qualm anderer inhalieren. Dies läßt nach Erkenntnissen der Forscher von der Universität Louisiana den Schluss zu, dass Mütter damit den Grundstein für eine spätere Krebserkrankung ihrer Kinder legen können.
Insgesamt drei krebserregende Substanzen (Karzinogene), die im Tabakrauch enthalten sind, haben die Wissenschaftler auch im Blut ungeborener Kinder nachgewiesen. Sie können die DNS schädigen und dadurch eine spätere Leukämie oder andere Krebserkrankung im Kindesalter hervorrufen. Erstmals sind auch im Blut von Kindern passivrauchender Mütter Karzinogene festgestellt worden. Insgesamt wurden 410 Schwangere, darunter Raucherinnen, Nichtraucherinnen und Frauen, die mindestens sechs Stunden am Tag mit Rauchern verbringen, untersucht. Diese Forschungsergebnissen belegen, dass die Plazenta nicht wie eine Barriere gegen solche Schadstoffe wirkt.
Myers sagte, bislang gebe es keine direkten Beweise, dass die Belastung von Ungeborenen mit im Tabakrauch enthaltenen Chemikalien tatsachlich bei Kindern ein erhöhtes Krebsrisiko verursache. Er wies aber darauf hin, dass die Chemikalie 4-Aminobiphenyl - die Blutkrebs verursacht - "in sehr hoher Konzentration" im Blut von Kindern rauchender Mütter nachzuweisen sei. Sein Forscherteam wolle die Kinder während ihrer Entwicklung nach der Geburt beobachten, um Daten für eine Quantifizierung der Krebsgefährdung zu gewinnen.

Frankfurter Rundschau vom 23.4.96

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Die Gefahr, dass Kinder aggressives Verhalten entwickeln, ist dann dreifach erhöht, wenn ihre Mütter während der Schwangerschaft geraucht haben. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie an mehr als 5.300 Kindern in Australien. Der Zusammenhang wurde schon länger vermutet, doch erst jetzt konnte er mit dieser Untersuchung bestätigt werden.

Die Forscher zeichneten die Rauchgewohnheiten der Mütter vom Beginn der Schwangerschaft bis zum fünften Lebensjahr der Kinder so genau wie möglich auf. Im Alter von fünf Jahren wurde dann das Verhalten der Kinder anhand der "Child Behavior Checklist" beurteilt. Wenn die Mütter in der Anfangsphase der Schwangerschaft mehr als ein Päckchen Zigaretten geraucht hatten, wiesen die Kinder dreimal häufiger Verhaltensstörungen auf als der Durchschnitt. Die Kinder waren besonders aggressiv und starrköpfig. Interessanterweise korrelierte das aggressive Verhalten der Kleinen mit dem Zigarettenkonsum der Mütter: Je mehr die geraucht hatten, desto wilder war ihr Nachwuchs.
Zur Ursache können die Wissenschaftlicher nur Vermutungen äußern. Es könnte sein, dass das Nikotin in einer sensiblen Phase der frühkindlichen Entwicklung eine Änderung des Nikotinrezeptors bewirkt, was das aggressive Verhalten der Kinder verstärkt.

Ärzte-Zeitung vom 30.7.98

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Wenn Frauen während der Schwangerschaft rauchen, müssen sie später länger warten, bis ihr Kind "Mama" oder "Papa" ruft. Denn Säuglinge, die vor der Geburt passiv "mitrauchen" mussten, haben häufig Konzentrationsschwächen und Sprachstörungen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie am Zentralhospital im schwedischen Skovde, wie die Fachzeitschrift Ärztliche Praxis berichtet. Bei der Erhebung wurden 113 Sechsjährige untersucht, unter ihnen 62 Kinder mit Konzentrationsschwäche, Hyperaktivität und Koordinationsstörungen. Kinder, deren Mütter als Schwangere geraucht hatten, trugen ein doppelt so hohes Risiko für Konzentrationsstörungen. Zwei Drittel des Nachwuchses von Raucherinnen litten an Sprachstörungen, dagegen nur sechzehn Prozent der Kinder von Nichtraucherinnen.

FAZ vom 26.10.98

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Rauchen während der Schwangerschaft hat offenbar langfristige Folgen für die Lunge des Kindes. Das haben Wissenschaftler von der University of Southern California bei einer Studie herausgefunden. Sie haben dazu die Lungenkapazität von über dreitausend Schulkindern im Alter von zehn bis 16 Jahren gemessen und die Eltern nach ihren Rauchgewohnheiten befragt. Ergebnis: Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft geraucht haben, hatten eine deutlich geringere Lungenkapazität.

Bild der Wissenschaft vom 22.03.2000

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Rauchen während der Schwangerschaft führt zu einem signifikant erhöhten Risiko, dass das Kind an Trisomie 21 (Down-Syndrom, Mongolismus) leiden wird. Hört die Frau zu Beginn der Schwangerschaft mit dem Rauchen auf, sinkt dieses Risiko auf das einer Nichtraucherin.

http://www.dpc-biermann.de/aktuelles/literatur/gynaekologie/0200_01.htm